Mädchen aus ganz Baden im Alter von 7 bis 13 Jahren kamen am 28./29. Januar in der Jugendherberge in Mannheim zusammen, um sich dem „königlichen Spiel“ zu widmen. Training und Turnier standen auf dem Plan, aber auch der Spaß – den hoffentlich alle hatten – durfte nicht zu kurz kommen.

Begonnen hat das Mädchenseminar mit einem Kennenlernspiel. Jeder Teilnehmer und jeder Betreuer musste seinen Namen sagen und ein Tier mit demselben Anfangsbuchstaben nennen. Nach und nach durften die anderen Teilnehmer und Betreuer den Namen sowie das dazugehörige Tier wiederholen. Die meisten konnten sich die Tiernamen besser merken als die richtigen Namen, was einigen unter uns einen „tierischen Namen“ einbrachte. Es wurden Tränen gelacht, das war total spaßig! 

Nach dem Mittagessen startete die erste Trainingseinheit. Lukas bekam die stärkere Gruppe. Er wollte schon seit längerer Zeit bei einem Mädchenseminar Training geben und erkunden, wie es
ist, mit so vielen Mädchen in einer Trainingsgruppe zu trainieren. Nun war er für das ganze Wochenende der Hahn im Korb. Seine erste Erkenntnis war, dass es leichter ist, zehn Mädchen unter Kontrolle zu haben, als 4 Jungs 🙂
Im Training hat sich die Gruppe mit ganz vielen Endspielen ausgetobt, von leichten Bauernendspielen, in
denen z.B. das Bauernquadrat erklärt wurde, bei dem der Bauer einfach nur durch läuft, bis hin zu
Turmendspielen, bei denen der schwarze Bauer auf f2 drohte durchzulaufen und der gegnerische
Turm mit seinem König ihn irgendwie aufhalten mussten.

 

In Kristins Gruppe berichtete jedes Mädchen erst einmal, wie lange es schon Schach spielt, wie lange im Verein und wie viele Turniere es schon gespielt hat. So war es einfacher die Gruppe, die von 7 bis 12 Jahren und 0 bis 1000 DWZ ging, einzuschätzen. Nach dem jede ihr Deckblatt für das Schachheft farblich verziert hatte, wurden zum Warmwerden erst einmal ein paar simple Schachaufgaben gelöst, wie kann man ein Schach parieren und wie setzt man Matt. Danach wurde besprochen, wie man Pläne in einer Partie findet und was Kandidatenzüge sind. 

 

Nach der ersten Trainingseinheit am Samstag, stand Basteln auf dem Plan. Es entstanden tolle Kunstwerke, bunte Armbänder oder Schlusselanhänger mit Namen und selbstbemalte Lesezeichen :).

 

Es folgte eine weitere Trainingseinheit, in der bei Lukas die Themen Hindernis und König auf der 4. Reihe abschneiden geübt wurden.

Derweil ging es bei Kristin taktisch weiter und alle möglichen Arten einen Doppelangriff zu finden, würden geübt. Zunächst mit der Dame und dem Springer, dann aber auch mit dem Turm, dem Läufer, dem Bauern und sogar Doppelangriffe mit dem König wurden entdeckt. Um das gelernte auch zu üben, wurden im Anschluss einige Minispiele ausprobiert. Hierbei wurde geschaut, wie viele Bauern man auf die gegnerische Grundreihe bewegen kann, wenn die Gegnerin nur zwei Springer hat, um die Bauern aufzuhalten.

 

 

Der Sonntag begann zunächst mit dem Zimmerräumen. Anschließend tragen sich alle im großen Gemeinschaftsraum für ein Schachquiz auf der Plattform Kahoot. Hier mussten die Mädchen in Teams 25 Schachfragen beantworten. Wer vorher in den Trainings aufgepasst hatte, für den waren die meisten nicht allzu schwer. Die wichtigste Frage war natürlich, welcher Landesverband besser im Schach sei. Hier hatten alle mit „Baden“ die richtige Antwort gewählt. Das Team „Unicorns“ konnte das Quiz mit 19817 Punkten vor den Gummibärchen mit 18533 und der Damengang mit 18025 Punkten gewinnen. Zum Siegerteam, welches 84% der Fragen richtig hatte, gehörten Enja, Viktoria M, Sheng und Linda.

 

Nach dem Quiz fand der letzte Trainingsblock statt. Bei Lukas wurde das Thema Opposition am stärksten angeschaut, weil dies eines der wichtigsten Methoden im Endspiel ist, die man beherrschen sollte. Wie gewinnt man zum Beispiel König und Bauer gegen König und wer schafft es in die Opposition zu kommen.
In Kristins Gruppe ging es mit dem taktischen Motiv der Fesselung weiter. Hier wurde schnell erkannt, dass gar nicht alle Figuren in der Lage sind andere zu fesseln. So war es dann auch nicht schwer die mitgebrachten Übungsblätter zu lösen. Anschließend durften sich alle in einer Partie Kuddelmuddelschach probieren. Hierbei stehen die Bauern auf der vierten und fünften Reihe. Sonst wird aber „normal“ Schach gespielt. Nach einer kurzen Pause auf dem Spielplatz, stand dann der Einkauf im Supermarkt an. Für 30 Punkte durfte man Schachfiguren kaufen – den König gab es gratis dazu – diese hinter einem Sichtschutz bestmöglich auf dem Brett aufbauen und dann wurde gespielt. Das war dann schon eine gute Vorbereitung auf den Programmpunkt nach dem Mittagessen. 

 

Hier spielten wir zwei Turniere. Eine Gruppe spielte ein normales Turnier mit einer Bedenkzeit von 10+2. Die andere Gruppe spielte ein Räuberschachturnier. Hier gewann also diejenige die Partie, die zuerst keine Figuren mehr hatte. Hier kannte sich Enja eindeutig am besten aus. Sie holte in 9 Runden 8 Punkte und war damit unsere Räuberschachkönigin. Dahinter wurde es sehr eng, denn Flavia, Melissa und Snikitha holten 6 Punkte und hatten die gleiche Buchholz, sodass am Ende die zweite Feinwertung entscheiden musste.

 

Im Normalschachturnier konnte Enjas Ergebnis noch einmal überboten werden. Denn Anna schaffte es alle fünf Runden für sich zu entscheiden. Dahinter folgte mit 4 Punkten Viktoria M. und auch danach war es ein knappes Rennen um Platz 3. Dieses konnte mit der höchsten Buchholz Sheng für sich gewinnen und belegte Platz 3.

Am Ende fand natürlich die Siegerehrung statt. Es ging los mit der Rallye. Einen herzlichen Glückwunsch an die Schachgirls, die sich hier am besten schlagen konnten! Auch das Quiz wurde belohnt und für die beiden Turniere gab es neben vielen Süßigkeiten auch zwei Trophäen für die Siegerinnen. Natürlich gingen alle mit einer kleinen Belohnung heim.

Zum Schluss nochmal einen Dank an alle, die vor Ort und hinter den Kulissen so tatkräftig geholfen haben. Und natürlich auch an die Teilnehmer und Eltern, ohne die das Wochenende gar nicht existiert hätte.

 

Bericht von Jana, Claire, Lukas und Kristin