Mädchenseminar – Schachmädels erobern die Burg Rabeneck in Pforzheim
von Irene Steimbach
30 Mädchen zwischen 5 und 14 Jahre trafen sich am 14./15.März in der Jugendherberge. Sie wollten mehr über die Geheimnisse des königlichen Spiels lernen und mit anderen Schachfreundinnen Spaß haben. Unsere Jüngste, Flavia, gerade 5 Jahre alt geworden, unser aller Nesthäkchen, hatte besonders viel Spaß und wurde mütterlich umsorgt.
Nach der Begrüßung, Zimmer- sowie Gruppeneinteilung ging es gleich mit der ersten Trainingseinheit los.
Gruppe A mit den DWZ-stärkeren Mädchen wurden von Herrn Sentef trainiert, Herr Karcher übernahm die Gruppe B.
Die Gesamtbetreuung hatte Irene Steimbach, unterstützt von Annika Denz.
Für die Trainingsaufgaben bekamen alle Mädchen eine gelbe Seminarmappe, die sie mit Namensschild und Zeichnungen verschönerten.
In der ersten Trainingseinheit von 10.30 bis 12.00 Uhr ging es um Taktikaufgaben.
Herr Sentef bereitete dafür eigens über 40 Partien vor, die von Jugendlichen im Jugendschachkongress 2014 gespielt wurden. Die Mädels waren begeistert, Partien von Spielern zu analysieren, die teilweise nicht viel älter als sie selbst sind.
Nach dem Mittagessen wurde ein Turnier gespielt, aufgeteilt in zwei Gruppen.
Gruppe A – 17 Spielerinnen mit 5 Minuten Blitz
Siegerin wurde Tabea Lohrmann, mit 14½ Punkten, zweite Katharina Schneider mit 13½ Punkten. Beide von den SF Sasbach. Platz 3 mit 12 Punkten Sorah Reinbold und Xenia Schneider, beide vom SK Endingen.
Die Gruppe B mit 13 Spielerinnen spielten 10 Minuten Schnellschach.
Sophie Färber SV Walldorf und Dana Chung, SF Eggenstein-Leopoldshafen, beide 10 Punkte mussten bei einem Stichkampf den ersten Platz ausspielen, den Dana gewann. Sophie wurde zweite und Katarina Matovinovic, SABT Neuenbürg mit 9,5 Punkten belegte Platz 3.
Die Siegerinnen erhielten einen Pokal und Platz zwei und drei jeweils Medaillen.
Natürlich gingen die restlichen Mädels nicht leer aus, alle bekamen Schach-Armbänder und Süßigkeiten.
Da die Gruppe A früher fertig und noch nicht schachmüde war, spielten sie noch Tandem. Hier kam die Gruppe Unbesiegbar auf Platz 1.
Nach dem Abendessen unternahmen wir, bewaffnet mit Taschenlampen, eine Nachtwanderung zur „Ditzelwiese“, ein riesiger Grillplatz direkt an der Nagold.
Bei der Nachtwanderung begleiteten uns 10 Schachspieler zwischen 18 und 22 Jahre, die ebenfalls in der Jugendherberge untergebracht waren und dort ein Wochenendseminar mit dem Thema: „Jugend für Jugend“ veranstalteten. Sie erarbeiteten viele Ideen, wie man gemeinsam eine Aktion über Schach ins Leben rufen kann. Das Projekt wurde von der Deutschen Schachjugend getragen.
Als die Gruppe beim Grillplatz angekommen war, hatten Nikolaus Sentef und Irene Steimbach bereits ein Feuer entfacht und es gab Stockbrot und Marschmellows. Die Stöcke, teilweise sehr kunstvoll geschnitzt, hatten sich die Mädels mitgebracht.
Gegen 20.30 Uhr marschierten wir wieder zurück zur Jugendherberge.
Dann gab es noch einen kurzen Filmabend der besonderen Klasse.
Tabea zeigte uns einen selbst erstellten Film mit dem Thema: „Wer bin ich“, ein Film über sich, Ihre Familie und ihrem liebsten Hobby „Schach“. Alle waren begeistert.
Danach wurde noch dem Lieblingsspiel „Werwolf „gefrönt.
Gegen 22.00 Uhr war Bettruhe, das fiel auch nicht schwer, denn die Mädels waren von dem erlebnisreichen Tag ziemlich geschafft.
Am Sonntag ging es nach dem Frühstück und Zimmer räumen um 8.30 Uhr weiter mit verschiedenen Themen wie:
Bauernendspiel, Schlüsselfelder beim Bauernendspiel, Taktikaufgaben auf dem Blatt lösen, Beispiel mit verfrühter Rochade und Flügelangriff, Endspiel Turm – 2 Bauern – Turm und verschiedene Trainingspartien.
Dazwischen gab es immer wieder kurze Pausen, die ausreichend auf dem Spielplatz bei herrlichem Sonnenschein genossen wurden und natürlich um 12.00 Uhr Mittagessen.
Gegen 15.00 Uhr wurden die Mädchen von den Eltern abgeholt.
Es war ein sehr erlebnisreiches Wochenende, es wurde sehr viel Schach gespielt und alle hatten viel Spaß.
Ich möchte betonen, dass es eine ganz tolle Gruppe war. Alle Mädels freundlich, lieb und hilfsbereit. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich habe sie sehr gerne betreut. Dafür möchte ich mich nochmals bei allen bedanken.
Herzlichen Dank auch an Nikolaus Sentef, Christian Karcher und Annika Denz.
Wir waren ein gutes Team!
Einige Fotos findet man hier.