Camp der Welten

Camp der Welten

Am 16 und 17.07.16 fand erstmals das von der DSJ initiierte Camp der Welten in Baden statt.

Mit viel Spaß wollten wir Verbindung zu minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen aus einer Wohngemeinschaft in Karlsruhe herstellen. Durch sportliche Aktivitäten, gemeinsames Kochen und Schach wollten wir die Teilnehmer besser kennenlernen und die Kulturen einander näher bringen. Trotz ausführlicher Planung auf einem Vorbereitungsseminar überlegten wir, das Camp der

Welten kurzfristig abzusagen, da zwei der Organisatoren an dem Termin doch nicht konnten. Wir haben es trotzdem versucht, mit nur fünf Organisatoren: Tabea Lohrmann, Arinna Riegel, Arunn Udaykumar, Julian Boes und Benedikt Scheer. Wir reisten freitags an und übernachteten bei unserem Schachspielerfreund Maximilian Ruff. Wegen kurzfristiger Umorganisation hatten wir kein Spielmaterial mehr, weshalb sich Andreas Vinke glücklicherweise dazu bereit erklärte, es uns vorbeizubringen. Vielen Dank euch beiden.

Nach ausgiebigem Frühstück fuhren wir am Samstag mit dem Spielmaterial zum Anne­Frank-
Haus, wo wir uns mit den Flüchtlingen trafen. Da ein Teil der Flüchtlinge noch fehlte, beschlossen wir spontan, noch vor der Vorstellungsrunde einkaufen zu gehen. Da wir zuvor nicht wussten, ob überhaupt und wenn ja, wie viele Flüchtlinge teilnehmen würden, hat das eine genaue Vorplanung fast unmöglich gemacht.

Dann gab es eine kurze Vorstellungsrunde mit Name, Alter und Herkunftsland. Kurze Zusammenfassung: Sie sind alle zwischen 15 und 18 Jahre alt, sind männlich und kamen ohne Eltern aus verschiedenen Ländern (z.B. Sierra Leone, Afghanistan, Irak, Syrien) weshalb die einzige gemeinsame Sprache Deutsch ist. Trotz der unterschiedlichen Herkunft und Vorgeschichte kommen sie erstaunlich gut miteinander aus. Generell ist die Stimmung dort sehr fröhlich und entspannt, es werden viele Witze gerissen und herumgealbert. Danach wurde trotz der Hitze zunächst Fußball und Basketball gespielt. Später haben wir im Schatten Schach gespielt. Wir freuten uns sehr, als wir hörten, dass ein paar Flüchtlinge und ein Betreuer schon Schach spielen konnten. Nachdem wir den Übrigen die Regeln erklärt hatten, waren alle begeistert dabei und spielten Räuberschach und normales Schach. Damit sie auch daheim weiterhin üben können, haben wir ihnen zwei Bretter und Figurensätze geschenkt, die die KSF freundlicherweise gespendet haben.

Nach gemeinsamen Pizza essen hatte keiner richtig Lust, sich anzustrengen, weshalb wir uns Zeit ließen, bevor wir das Nachmittagsprogramm begannen: gemeinsames Einkaufen für das Grillen am nächsten Tag. Wir brachten die Einkäufe gemeinsam zu den Flüchtlingen nach Hause und verabschiedeten uns dann.

Nach einer Übernachtung in Benedikts Garten unter den Sternen und Mücken und einem sehr leckeren Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft der Flüchtlinge, um von dort aus gemeinsam zum Birkenhof zu gehen, wo wir grillen wollten. Der Birkenhof ist ein alter Hof, in den ein Teil der Flüchtlinge umziehen wird. Im Moment wird er leider noch renoviert und umgebaut, mit tatkräftiger Unterstützung der Flüchtlinge selbst. Aber der Garten, der direkt neben Pferdekoppeln und -­ställen liegt, kann weiterhin betreten werden. Direkt gegenüber ist ein großer Fußballplatz, der angrenzende Wald macht den Birkenhof sehr idyllisch.

Es war eine neue Erfahrung für uns, kein Schweinefleisch zu essen, sondern ausschließlich gegrilltes Geflügel und Kräuterbaguette. Dank unseres Grillmeisters schmeckte es jedoch vorzüglich. Danach wurde (trotz der Hitze ?!) wieder Fußball gespielt.

Wir stellten erfreut fest, dass die Deutschkenntnisse der Flüchtlinge schon für einfache Gespräche reichten, aber tiefgründigere Gespräche waren leider dann doch nicht möglich. Sport treiben und gemeinsam essen konnten wir allerdings auch ohne das jeder alles versteht. Zusätzlich hatten wir das Glück, dass einer der Flüchtlinge auf seiner Flucht Türkisch gelernt hat und sich dadurch mit Arinna unterhalten konnte. Diese hat es uns dann ins Deutsche übersetzt.

Wir Organisatoren, die Flüchtlinge und die Betreuer hatten alle sehr viel Spaß, weshalb wir bei Interesse vielleicht noch mal so ein Wochenende in ein paar Monaten anbieten wollen.

Tabea Lohrmann

P.S. Wir dürfen leider keine Fotos und Namen der Flüchtlinge veröffentlichen, da manche

Flüchtlinge das nicht möchten…

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