4. Tigersprungturnier hat begonnen
Von Christian Erfle
Zwischenbericht 1. Runde
Das 4. Tigersprungturnier hat begonnen. 23 Mädchen und Jungen sind in den Faschingsferien im Rennen. Es geht neben wertvoller Turniererfahrung diesmal auch um einen begehrten Platz bei den 1. Deutschen Meisterschaften U8. Obwohl einige Spieler wegen Quarantäne absagen mussten, ist das Teilnehmerfeld sehr stark. Yunqi Li aus Marbach ist DWZ-Bester mit 1511 Punkten. Kushagra Rohatgi vom TuS Makkabi hat 1284 und Jonas Schmidt aus Hemmingen kann 1241 Zähler aufweisen. Bestes Mädchen im Bunde ist Sahasra Aragonda von der Chess Academy aus der Schweiz mit einer Wertung von 1203! Yunqi Li könnte seinen Titel als Offener Baden-Württembergischer Meister aus dem Vorjahr sogar verteidigen. Dies gelang Nils Richter von der RSK Esslingen letztmals. Er ist heute kurz vor dem IM-Titel. FM Nadja Jussupow, GM Artur Jussupow und IM Jaroslaw Krassowitzkij analysieren die Partien mit den Kindern. Direkt nach den Spielen gibt es Tipps und Tricks, um Fehler und versteckte Taktiken aufzuspüren. Das ist ein weiterer Vorteil und der Mut, mitzumachen, soll belohnt werden. Keine Angst, jeder bekommt als Belohnung einen guten Preis bei der Siegerehrung – ein Buch aus der Tigersprungreihe. Wer möchte, auch mit Signatur von Großmeister Artur Jussupow. Wie waren die Ergebnisse? Es gab keine Überraschungen. Ein besonderes Angebot wartet auf Eltern und Betreuer. Während die Kinder sich konzentrieren und ihre Partie zelebrieren, gibt es Vorträge zu bewundern. Natürlich dürfen Fragen am Ende nicht fehlen, die beantwortet werden. Wenn es klappt, so sind die kleinen Seminare fertig, ehe die ersten Spielerinnen und Spieler sich zur Analyse einfinden. Dann ist Schwerstarbeit dran, um alle 11 Partien zu durchleuchten. Schon alleine vom zuhören und beobachten, lernen die Kinder. Also, immer zur Analyse kommen, vielleicht ist irgendwo noch eine versteckte Taktik drin, die schon in einer der nächsten Spiele selber angewandt werden kann.
Zwischenbericht 2. Runde
Die 2. Runde brachte die Erkenntnis, dass es doch Überraschungen gibt. Nicht alle Favoriten haben Federn gelassen. Manche kamen gegeneinander. Yunqi Li und Kushagra Rohatgi sind verlustpunktfrei geblieben. An den nachfolgenden Brettern setzten sich seltsamerweise häufig die Kinder mit etwas niedriger DWZ durch. Der Offenbacher Sepas Zargaran sorgt für Furore, indem er den 2. besten Württemberger Jan Schmidt schlägt. Zum Mittagessen gibt es Pizza für alle. Die Kinder sind gut ins Turnier gekommen. Der Turniersaal ist super für Schach geeignet. Normal proben die Jedesheimer Musikanten dort, doch an diesem Samstag und Sonntag sind die Kinder im Rampenlicht. Platz gibt es ausreichend. Die Vorträge und Analysen finden in einem Nachbarsaal statt. Fast wie bei den Profis – könnte man meinen.
Zwischenbericht 3. Runde und Vorbericht 4. Runde
Gut gestärkt geht es ans Werk zu Runde 3. Yunqi Li ist vorne mit 3 Punkten. Auch Sepas Zargaran hat noch einmal gewonnen (3 Punkte). Remisiert haben Kushagra Rohatgi und Mikhail Barsov (SK Gräfelfing). Beide sind mit 2,5 Zählern noch mit dabei, wenn es um die vorderen Plätze geht. 2 Punkte konnten sich gleich 8 Kinder sichern. Nils Bachmann (Chessmates Zugerland) und Aarav Thilak (Zürich Chess4Kids) aus der Schweiz sind 2 von den 8 punktgleichen. Es wird spannend und es kommt auch auf die Buchholzwertung an. Bei den Mädchen liegt Tiffany Tu vom SC Stetten (2 Punkte) vorne vor Varsha Pujari (Stuttgarter Schachfreunde), Sahasra Aragonda (beide 1 Pkt.) und Maila Ruddat aus Berlin-Oberschönweide (0,5 Pkt.). Fast alle sammelten mindestens einen halben oder ganzen Punkt. Zur Not hilft das Freilos. Wie geht es in Runde 4 weiter? Eltern und Betreuer genießen eine Vorlesung von FM Nadja Jussupow. Thema ist die Deutsche Jugendmeisterschaft U8, um Eltern darauf vorzubereiten. GM Artur Jussupow referierte über Tigersprungmethode und Entwicklung der Kinder im Schach. Sicher war auch die ein oder andere Anekdote dabei. Die Partien von Alexander Aljechin, ein Lieblingsbuch von ihm zum Beispiel. Jaroslaw und Artur brauchen eine gute Musik zur Entspannung, damit ihre Köpfe frei werden für neue gute Ideen bei Analysen und Vorträgen. Bernhard Jehle vom Ausrichter SV Jedesheim hat alle Hände voll zu tun, um Spielern, Betreuern und Eltern eine gute Atmosphäre zu bieten. Es gibt in der Gemeindehalle zusätzlich 2 Mannschaftskämpfe vom SV Jedesheim am Sonntag zu bewundern. Eventuell könnte auch Julius Deiringer, einer der Entdeckungen der letzten U8-Turniere, für Furore sorgen. Bilder sollen ebenfalls reichlich gemacht werden, um zu dokumentieren, dass auch in Corona-Zeiten, Schach gespielt werden kann.
Yunqui Li (3) spielt gegen Sepas Zargaran (3). Dort könnte schon eine Vorentscheidung fallen über den Turniergewinn. Jan Schmidt (2) kommt gegen Kushagra Rohatgi (2,5). Tiffany Tu (2) hat es mit Ben Schubert (2) von den Karlsruher Schachfreunden zu tun und Mikhail Barsov (2,5) kämpft um Punkte mit Aarav Thilak. Allen werden kräftig die Daumen gedrückt für die letzten beiden Runden.